Eystrups ehemalige Postgebäude
Aufgabeschein von 1860 mit der Unterschrift von Postmeister Freymuth
Das Hoyaer Wochblatt schreibt 1904:
Eystrup 20. Oktober. (Die letzte Fahrt.) Infolge der Betriebseröffnung der Teilstrecke Rethem-Verden stellt die Personen- und auch die Briefpost Eystrup-Rethem ihre Fahrten ein; der letzte Wagen mit Tannenreis geschmückt machte heute in der Dämmerung noch eine Extratur durchs untere Dorf und nach der alten Posthalterei, um Abschied zu nehmen für immer. Zum letzten Male ertönten die Klänge des Posthorns, welche hier seit Jahrhunderten geklungen haben. Unser Platz mit großem Wagenpark und starkem Pferdematerial. Wer die alten Postwege kennt über Heithüsen, Hülsen usw. kann sich wohl erklären, daß damals kaum 4-6 Pferde im Stande waren, die plumpen Wagen durch die aufgeweichten Sand- und Heidewege zu ziehen. Der letzte Posthalter Herr Freymuth, ist vor 15 Jahren gestorben. In den letzten Jahren ist der Betrieb nur noch einspännig aufrecht erhalten worden und heute Abend 7.20 Uhr bläst der Postillon sein Abschiedslied: "Ade, Ade, Ade, ach Scheiden und Weiden tut weh!" die Postidylle ist hier zur Mythe geworden, bleibt aber noch auf längere Zeit zwischen Rethem, Kirchboitzen, Walsrode bestehen, während Rethem-Ahlden wahrscheinlich schon am Ende dieses Jahres eingehen wird.
Hoyaer Wochenblatt vom 23. Oktober 1904