Heimatverein Eystrup Grafschaft Hoya e.V.

Doenhausen

Doenhausen

Die meisten Bürger und Besucher Eystrups werden ihn sicherlich schon einmal gesehen haben, den großen Findling auf der Grünfläche an der Ecke Hauptstraße / Mühlenstraße.
Er weist auf die bis 1929 eigenständige Gemeinde Doenhausen hin.

Fragt man jedoch einmal nach, welche Grundstücke und Flächen früher einmal zu Doenhausen gehörten und wo genau die Grenzen zwischen der Gemeinde Doenhausen und Eystrup verliefen, hört man meistens nur ungenaue Angaben wie z.B.: "Ich glaube, dass alle Grundstücke, die südlich der Mühlenstraße liegen, einmal zu Doenhausen gehörten. Aber wo genau die Gemeindegrenze verlief, weiß ich auch nicht."

Aus diesem Grund hat sich der Heimatverein vor einiger Zeit einmal mit dem Katasteramt in Syke, heute heißt es "Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung in Niedersachsen", kurz LGLN in Verbindung gesetzt und um Hilfe bei der Beantwortung der Fragen zum Grenzverlauf der ehemaligen Gemarkung Doenhausen gebeten. Dort erhielten wir folgende Informationen:

Die ehemalige Gemarkung Doenhausen bestand aus acht Kartenblättern. In den Unterlagen des Katasteramtes sind noch die Kartenblätter der Gemarkung Doenhausen, Flur 7, Flur 4 und Flur 3 vorhanden.

Die frühere Doenhauser Flur 8 ist die aktuelle Eystruper Flur 10
Die frühere Doenhauser Flur 7 ist die aktuelle Eystruper Flur 12
Die frühere Doenhauser Flur 5 ist die aktuelle Eystruper Flur 13
Die frühere Doenhauser Flur 4 ist die aktuelle Eystruper Flur 14
Die frühere Doenhauser Flur 3 ist die aktuelle Eystruper Flur 15
Die frühere Doenhauser Flur 2 ist die aktuelle Eystruper Flur 16
Die frühere Doenhauser Flur 1 ist die aktuelle Eystruper Flur 17

Die übrigen Flureineinteilungen mit deren Flurstücken wurden durch Flurbereinigungen außer Kraft gesetzt und im Rahmen von Archivbereinigungen an das Hauptstaatsarchiv in Hannover abgegeben.

Aufgrund dieser Angaben muss nach Auffassung des Heimatvereins davon ausgegangen werden, dass es sich bei der aktuellen Eystruper Flur 11 um die ehemalige Doenhauser Flur 6 handeln muss. Als weiteres Indiz ist der Doenhauser Marschweg zu nennen, der das Flurstück 11 durchquert.

Ehemaliger Ortsgrenzenverlauf zwischen Eystrup und Doenhausen
Flurstücke der bis 1929 eigenständigen Gemeinde Doenhausen

Verfolgt man den Grenzverlauf der entsprechenden Flurstücke, so ist zu erkennen, dass die Ortsgrenze zu Doenhausen ab dem Cohrsweg nicht mehr der Mühlenstraße, sondern ab hier dem nur noch in Teilbereichen erkennbaren Moorgraben folgte.

Ab der Doenhauser Straße verlief die Grenze dann ca. 180 m in nördliche Richtung bis zur Straße Am Jugendheim.

Der Bereich westlich der Straße Am Jugendheim gehörte damals schon zu Eystrup.

Ab der Heinrichstraße folgte die Ortsgrenze dem Straßenverlauf des Südfeldwegs.

Ehemaliger Ortsgrenzenverlauf zwischen Eystrup und Doenhausen
Ehemaliger Grenzverlauf der eigenständigen Gemeinde Doenhausen im Bereich Mühlenstraße - Doenhauser Straße

Gibt man den Suchbegriff "Doenhausen" in eine Suchmaschine ein, wird man bis auf dem Hinweis auf den Doenhauser-Schützenverein kaum noch weiterführende Informationen über die einst selbstständige Gemeinde finden.
Dabei kann Doenhauen auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken.

Aus dem Vorhandensein von frühbronzezeitlichen Hügelgräbern ist zu schließen, dass die Doenhauser Feldmark schon seit der Zeit vor 4000 Jahren ununterbrochen besiedelt gewesen ist.

Der Name Doenhausen ist nach Ansicht der Sprachforscher in der sächsischen Zeit entstanden und mit "Behausung des Dodo" gleichzusetzen.

Aus der späteren Sachsenzeit liegen gerade für Doenhausen vorgeschichtliche Funde vor.
Der beim Bau des Schünemannschen Hofes an der B215 entdeckte Urnenfriedhof stammt aus der Sachsenzeit um 700 n Chr.

Hof Schünemann
Hof Schünemann an der B215

Doenhausen war zu allen Zeiten ein landwirtschaftlich strukturierter Ort. Einige alte Höfte sind noch erhalten geblieben.

In einem Gemeindeprotokoll von 1888 ist nachzulesen, dass der Schulausschuss beschloss, das die Orte Doenhausen und Gandesbergen unabhängig von Eystrup gemeinsam eine eigene Schule haben wollten.
Dem Beschluss wurde von oberster Stelle stattgegeben.

Die Schule wurde in der Querstraße gebaut und 1890 fertiggestellt und bezogen.

Erst nach dem Neubau der Eystruper Schule 1913 wurden die beiden Gemeinden der Schule in Eystrup wieder zugewiesen.
Das ehemalige Schulgebäude wurde 2019 abgerissen.

Obgleich Doenhausen Eystrup 1929 angegliedert wurde, bewahrt es noch manche Tradition. So feiern die Doenhauser z.B. noch immer ihr eigenes Schützenfest.

Die ehemalige Doenhauser Schule in der Querstraße
Die ehemalige Doenhauser Schule in der Querstraße

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